Freitag, 2. Januar 2009

28 Abschied

Mandag, 11. August 2008

9 Uhr 30. Ein Taxi bringt mich vom Skagen Hotel zum Flughafen. Ich sitze mit einem letzten norwegischen Kaffe und einer Abschieds-Iscrem med Sjokolade am Gate 14, warte auf den Aufruf für den Flieger, der mich über Olso wieder nach Berlin bringen soll. Ich denke daran, unter welchen Umständen ich vor 10 Tagen hier gelandet bin... kann darüber still lächeln und frage mich, ob der Rückflug ohne Pech und Pannen verlaufen wird.

Die riesigen Glasfronten der Wartezone geben den Blick frei auf die 1000 Meter hohen, teils noch mit Schnee bedeckten Berge, die landeinwärts die Stadt Bodø umlagern. Es ist schön, sie noch einmal zu sehen. Ich stehe lang am Fenster, wehmütig, erfüllt, glücklich, fragend, sehnsüchtig, stolz, traurig, ... in allem Ruhe und Stille spürend.
Vor meinem inneren Auge drehe ich mich um, weiß, das ich nun
auf das Meer, die Molo, die Boote in der Marina,
auf Supermarkt und Kiosk im Hafen,
auf die Felsrücken der Nyholms Skanse, Kerringøy, den Keiservarden,
das Skagen Hotel mit dem Org.Büro des Festivals,
das Radisson SAS Hotel und Thon Hotel,
unser Haus in der Hålogalandsgata 12,
das Stadtzentrum mit dem Bodø Torg und der
überdachten Einkaufsstrasse,
...
auf eine mir vertraut und lieb gewordene Stadt und ihre Menschen blicken würde.

Noch fehlen so viele Beschreibungen, so viele Worte im Reisetagebuch. Sie zu finden in den Erinnerungen ist eine Aufgabe, die ich mit nach Hause nehme. Hier auf dem Flughafen, am Gate 14, zwanzig Minuten vor Abflug versuche ich, für mich wichtige Resümees dieser Reise festzuhalten:
...Mit dieser Art Aufbruch kann frau sich SELBST etwas unendlich gutes tun!
...Es gibt ihn, den norwegischen Reiseengel, der frau das Gefühl gibt, mit allen Schwierigkeiten und Unwegsamkeiten hervorragend fertig zu werden!
...Es ist ein Geschenk zu Lieben, und es ist Größe, sich dieser Liebe
- auch unerfüllt – nicht zu unterwerfen!
Jeg har snakke norsk og engelsk, so mye. Og jeg vil laere till snakke en bedre norsk, for jeg vill kommer till bake neste ar till Bodø! Die Hinwendung zu einer fremden Kultur macht neue Freunde in dieser knallbunten Welt!
Und:
Es gibt Kraft und Selbstvertrauen, sich auf unbekanntes Leben einzulassen.
ES MACHT SINN, LOSZUGEHEN!

Ich blicke noch einmal auf die Berge rund um Bodø.
Finde es immer noch verrückt,
dass mich die Homepage der http://www.nmfu.no/,
der liebe Gott (er muss auch ein Norwegenfan sein!),
die große Mutter Natur (sie muss Mari Boine ihre Stimme geliehen haben)
oder einfach nur mein Leben hier her nach Bodø, dieser Stadt in Nordnorwegen, geführt hat.

Tagebucheintrag Flughafen Bodø, 11.August 2008:
„... Könnte mir vorstellen, hier zu leben.
Bin dankbar für die kleinen und großen Wunder, die mir auf dieser Reise geschenkt wurden.“

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