Sollte ich es schon erwähnt haben, dann tut ein nochmaliges Lob auf das Festival hier keinen Abbruch. Im kleinen familieren Frühstückssalon des Skagenhotels treffen wir die meisten der Sänger und Musiker wieder, einige in Begleitung ihrer Familien: der Violinist Al Kamandjati, der als Kind den anstossgebenden Stein zur vorletzten Intifada in Palästina / Israel warf; den Dirigenten der Frankfurter Oper nebst Kind und Gattin = Geigerin; die Komponistin der diesjährigen Festivalhymne, den Sänger der königlichen Oper Stockholm, das halbe Kammerorchester des Festivals; etc. etc.Es ist einfach schön, neben den "Musikern" auch die Mensch zu erleben.
Fast am Rande Europas trifft sich hier in Bodø eine auserlesen Musikerwelt der Oper, des Jazz, der Klassik überhaupt und der modernen Musik. So vertraut oder bizarr die Konzertklänge auch sein mögen: Sie werden alle mit großer Hingabe und Können produziert. Das Festival ist ein echter Tip für Musikliebhaber außerhalb der übervollen Spielstätten, überteuerten Konzertkarten und snobistischen Festspiele.
Die Schweiz-Fraktion hat sich an diesem Abend aus dem Dienst verabschiedet, zieht der Klassik mal einen Kino-Besuch vor. Wir wollten uns um 23 Uhr zum Spätkonzert im SAS-Hotel treffen. Norwegischer Jazz mit der Roger Johansen Group versprach eine kurzweilige Nacht. Der Schlagzeuger aus Bodø versprach ein volles Haus mit Fangemeinde!
Ich wartete also gut unterhalten auf die Mädels ...und den Wohnungschlüssel.
Beides tauchte nicht auf. Die Wege einer sms – von einem „schweizer“ Handy übers norwegische Netz auf ein „deutsches“ Handy geschrieben – scheinen unergründlich. Denn die sms von Priska, die mir mitteilen sollte, dass die Mädels direkt vom Kino nach Hause gehen, kam erst am nächsten Morgen bei mir an.
Apropos Handy: Meine Handyrechnung für den Monat Juli/August wird wohl ein Telekomgehalt ersetzen. Ich versuche dies zu verdängen. Denn bei allen tollen Erlebnissen: Die Sehnsucht nach den Freunden zu Haus bleibt.
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